Typische psychiatrische Erkrankungen
Depressionen
Eine Depression zeichnet sich durch erhebliche Traurigkeit, Interessensverlust und Freudlosigkeit sowie erhöhte Ermüdbarkeit aus. Hinzu treten oft Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Ängstlichkeit, Weinerlichkeit, Schlaf- und Appetitlosigkeit, Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken. Häufig sind zu dem vielfältige Körperbeschwerden bzw. Schmerzen ohne organische Verursachung.
Die Depression in all ihren Unterformen und Ausprägungsgraden ist eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt.
Manifeste und erhebliche Depressionsbilder müssen einer psychiatrischen Therapie zugeführt werden, welche vornehmlich medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsstrategien umfasst. Zusätzlich kann eine Lichttherapie wirksam sein.
Angsterkrankungen / Phobien / Panikstörung
Unter Angsterkrankungen versteht man eine Gruppe von Krankheitsbildern mit dem Leitsymptom Angst. Bei der Panikstörung stehen wiederkehrende Angstattacken im Vordergrund, die ohne erkennbaren Anlass auftreten. Die generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch eine beständige Angst, bei den Phobien besteht eine irrationale Angst oder Furcht vor bestimmten Situationen, Gegenständen oder spezifischen Auslösern.
Ängste sind außerdem Begleitsymptom bei fast allen seelischen Erkrankungen. Eine häufige Komplikation der Angsterkrankungen ist die Entwicklung einer Abhängigkeit von Benzodiazepinen nach unsachgemäßer Therapie. Die Behandlung einer Angsterkrankung sollte medikamentös und/oder psychotherapeutisch erfolgen.
Psychosen
Eine Psychose ist ein ernstes psychiatrisches Krankheitsbild mit Störung des Denkens, der Wahrnehmung, der Stimmungslage u.a., sowie einem erheblich veränderten Realitätsbezug.
Es werden verschiedene Arten von Psychosen unterschieden wie die schizophrene, die affektive und die organische Psychose. Die Behandlung erfolgt in erster Linie medikamentös über einen längeren Zeitraum. Ursächlich werden genetische Faktoren und Störungen im Dopaminstoffwechsel des Gehirns angenommen.
Zwangsstörungen
Eine Zwangsstörung kann einerseits mit Zwangsgedanken, andererseits mit Zwangshandlungen auftreten. Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die sich dem Betroffenen gegen seinen Willen aufdrängen und ihn stereotyp beschäftigen. Sie werden fast immer als sinnlos oder quälend erlebt.
Der Betroffene versucht erfolglos, sich dagegen zu wehren. Beispiele sind Zwangsgedanken, Verschmutzung, Kontamination oder Ausscheidungen betreffend oder aggressive Zwangsgedanken. Zwangshandlungen sind meist Kontroll- und Waschzwänge.
Eine Zwangsstörung ist eine häufige, aber oft verheimlichte und deshalb spät erkannt und oft chronifiziert verlaufende Erkrankung. Therapeutisch werden Medikamente und Psychotherapie, vornehmlich Verhaltenstherapie, eingesetzt.
Schlafstörungen
Schlafstörungen können verschiedene Ursachen haben (Stress, Depression, Syndrom der unruhigen Beine). Zunächst sollte eine Ursachenabklärung erfolgen. Im Anschluß daran wird entschieden, ob eine Änderung von schlafstörenden Lebensumständen durchgeführt wird oder ob eine medikamentöse Einstellung sinnvoll ist. Nach deiner Ursachenabklärung gelingt in den meisten Fällen eine gute medikamentöse Einstellung.